Ossilooper mit nur einem Wadenbein
Peter Steinke musste sich erneut geschlagen geben |
Immega fĂŒhrt auch in der Gesamtwertung. âBis Kilometer neun sind wir gemeinsam mit Achim Groenhagen gelaufen. Dann habe ich das Tempo angezogenâ, sagte Stefan Immega. Peter Steinke meinte, er sei bis an seine Grenzen gegangen. âViel mehr ist nicht drin.â Kampflos wolle er Stefan Immega den Ossiloop-Sieg aber nicht ĂŒberlassen. Bei den Frauen gewann Kerstin LĂŒken die 10,5 Kilometer lange Etappe in 42:39 Minuten vor Irmi Hartmann (44:09).
Um den Sieg lĂ€uft Hinrich Thedinga aus Aurich nicht. Der 50-JĂ€hrige ist froh, dass er ĂŒberhaupt laufen kann. Dem Mann mit der Startnummer 546 fehlt nĂ€mlich das linke Wadenbein. âDaraus wurde in vielen Operationen mein Unterkiefer rekonstruiert. Vor 20 Jahren war bei einem Unfall mit einem Jagdgewehr mein komplettes Gesicht zerstört wordenâ, erzĂ€hlt Thedinga. Als es ihm besonders schlecht ging, habe ihm vor allem der Sport geholfen. Seit 1981 boĂelt er ĂŒberregional. âNach den Operationen hatte ich befĂŒrchtet, mit dem Sport aufhören zu mĂŒssen. Ich musste ja mĂŒhsam wieder laufen lernenâ, erinnert sich Thedinga.
Es waren schlieĂlich seine Freunde aus dem Pfalzdorfer BoĂelverein, die ihn zurĂŒck zum Sport brachten. âMeine Mannschaft kĂ€mpfte damals gegen den Abstieg und brauchte UnterstĂŒtzung, da bin ich eingesprungen.â Ăber das Sportabzeichen kam er zum TuS Aurich-Ost und schlieĂlich zum Langstreckenlauf. 2003 absolvierte er seinen ersten 10-Kilometer-Lauf.
Ein Jahr spĂ€ter ging er das erste Mal beim Ossiloop an den Start. âZwei Mal habe ich alle sechs Etappen geschafft. Deshalb bin ich optimistisch, dass es auch ein drittes Mal klapptâ, sagt er. Sein groĂes Ziel ist es, fĂŒnfmal beim Ossiloop dabei zu sein. Thedinga legt Wert darauf, dass er es nicht alleine so weit geschafft hat. âMan muss auf die richtigen Lauf-Leute treffen, dann ist vieles viel leichterâ, erzĂ€hlt der Auricher.
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