Leichtathletik Region
Ostfriesland e.V.
Der Blick geht über die Seine nach Athen
Sie plant für Athen 2004: Andrea Bunjes vom SV Holtland
Holtland - KJ - Nach dem Ausscheiden bei der WM flossen noch Tränen. Doch sofort danach wurden neue Ziele formuliert.
   
   Als  Andrea Bunjes nach drei ungültigen Versuchen in der  Qualifikation bei den Weltmeisterschaften in Paris gescheitert war, hätte sie „am liebsten alles hingeschmissen“ (die OZ berichtete). 
   Doch die Hammerwerferin vom SV Holtland hatte sich schnell wieder gefangen. Bereits im Stadion wurden neue Ziele formuliert. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2004 in Athen stellt nun eine neue Herausforderung dar. „Von der Teilnahme an Olympischen Spielen träume ich schon seit langem, das ist etwas ganz Großes“, schwärmt Bunjes. 
    
   „Ich muss jetzt nach vorne schauen und den Wettkampf von Paris schnell verarbeiten“ weiß die sympathische Ostfriesin.
   Um sich zukünftig ganz auf den Sport und das Ziel Athen konzentrieren zu können, geht Bunjes auch beruflich neue Wege. Am 01. Oktober tritt sie ihren Dienst bei der Bundeswehr an. Nach dem achtwöchigen Grundwehrdienst in Dillingen an der Donau wird sie zukünftig am Olympiastützpunkt Mainz und in Frankfurt trainieren. Bisher war die Bankkauffrau als einzige der Spitzenwerferinnen noch voll berufstätig.
    
   „Andrea kann jetzt erstmals professionell trainieren. Ich glaube, dass sie sich unter diesen Bedingungen weiter verbessern wird“ glaubt Heimtrainer Klaus Beyer.
   Auch die Athletin selbst sieht viele Vorteile. „Durch die neue Situation kann ich mich viel besser auf den Sport einlassen. Da habe ich den Kopf frei und nicht diese ewige Belastung.“
    
   Noch weiß Bunjes nicht genau, wie intensiv sie im Grundwehrdienst trainieren kann. Ob überhaupt die Möglichkeit zum Werfen besteht, ist derzeit auch nicht sicher.
   Doch die 27-Jährige zeigt sich davon nur wenig beeindruckt. „Ich bin jetzt schon viel weiter als im letzten Jahr. Wenn ich in Dillingen ein vernünftiges Krafttraining absolvieren kann, reicht mir das schon.“
   In den nächsten zwei Wochen bestreitet Bunjes noch drei Wettkämpfe. Am kommenden Wochenende stellt sie sich in Bad Köstritz erneut der Konkurrenz.
    
   „Ich möchte dort noch einmal gut werfen und zeigen, dass ich es noch kann. Sollte ich ausgerechnet dann über 70 Meter werfen, werde ich mich natürlich ärgern“, meint Bunjes. „Das hätte doch eigentlich in Paris gelingen sollen.“
   Eine Woche später startet die Neuburgerin bei den Europameisterschaften im Rasenkraftsport. Der Saisonabschluss findet dann im heimischen Holtland statt, wo sich Bunjes am 26. September im Rahmen des Erntefestes dem ostfriesischen Publikum präsentiert.

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