Leichtathletik Region
Ostfriesland e.V.
Dramatisches Finale auf dem Deich nach Bensersiel
Verpasste den Gesamtsieg nur knapp: Gerd Wolzen
Ostfriesen-Zeitung / HK / GL - Solch ein dramatisches Ossiloop-Finale gab es noch nie. Während bei den Frauen Irmi Hartmann (Norder TV) gestern Abend auch die sechste Etappe von Dunum nach Bensersiel souverän gewann, blies bei den Männern Gerd Wolzen (Germania Leer) zur Aufholjagd. Der 20-Jährige eilte dem Gesamtführenden Holger Grigat (Norder TV) nach drei Kilometern davon, baute seinen Vorsprung Sekunde um Sekunde aus und sorgte am Ende für die knappste Entscheidung der Ossiloop-Geschichte. Wolzen gewann die Schluss-Etappe mit 35 Sekunden Vorsprung, Grigat jedoch die Gesamtwertung mit 15 Sekunden Differenz.

„Gerd Wolzen ist ein tolles Rennen gelaufen“, verteilte Grigat im Ziel ein dickes Kompliment an den Kontrahenten. „Es war heute verdammt hart für mich, doch ich habe es geschafft, immer Sichtkontakt zu halten.“ So schrumpfte zwar der Vorsprung von 51 Sekunden, aber die Moral des 30-Jährigen aus Hage blieb intakt. Für ihn war Bensersiel aber nur eine Zwischenetappe auf dem Weg zu seinem Saisonziel. „Ich will mich in diesem Jahr noch für den Iron-Man-Triathlon auf Hawaii qualifizieren.“

Anstrengend genug waren aber auch die letzten Ossiloop-Kilometer, denn auf dem Deich nach Bensersiel blies ein kräftiger Gegenwind. „Ich hatte das Gefühl, ich komme gar nicht voran“, sagte Tagessieger Gerd Wolzen, der die 10,6 Kilometer in 36:53 Minuten absolvierte. Auch der 16-jährige Jugendsieger Eike Hergen Berghaus stöhnte. „Ich hatte auf dem Deich das Gefühl, ich bekomme einen Schlag mit dem Hammer auf dem Kopf“, schilderte der B-Jugend-Fußballer von Kickers Emden den Wind.

Frauensiegerin Irmi Hartmann hingegen lächelte. „Ich war auf dem Deich von tollen Männern umgeben, die mich gezogen haben.“ Die 41-Jährige nahm nach 1990 und 1998 erst zum dritten Mal am Ossiloop teil und gewann alle drei Läufe. „Als Mutter von drei Kindern fehlte mir meistens die Zeit zur Teilnahme“, erklärte sie. Doch dafür genießt sie die Läufe ihrer Meinung nach mehr als die Männer. „Bei denen ist das Konkurrenzdenken größer. Wir Frauen laufen nur aus Spaß.“

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