Gestern gingen die Läufer zur fünften Etappe an den Start
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Ostfriesen-Zeitung -
Ein kalter Wind wehte den Ossiloopern gestern Abend auf der fünften
Etappe von Plaggenburg nach Dunum um die Nase. Kein Wunder also, dass
der heiße Tee, den die Landfrauen aus Dunum-Brill anboten, reißenden
Absatz fand. Knapp 100 Liter mit Kluntje und Sahne wurden ausgeschenkt.
Der erste an der Teetafel war Top-Looper Stefan Immega (LT
Schafhauser Wald). Der Vorjahressieger hat den Abstand zu Peter Steinke
(TV Norden) ausgebaut. Gestern kam Immega nach 38:17 Minuten ins Ziel :
mehr als eine Minute vor seinem Konkurrenten. „Ich wusste ja, dass der
Tee fertig ist, und da habe ich mich eben ein wenig beeilt“, scherzte
Immega. Der Gesamtsieg dürfte ihm jetzt wohl nicht mehr zu nehmen sein.
Bei den Frauen sicherte sich eine Tagesläuferin den Etappensieg. Marie
Dressler (Esens) hatte einen deutlichen Vorsprung vor der führenden
Kerstin Lüken (Emder LG).
Als die schnellsten Läufer ihren Tee schon ausgetrunken hatten, kamen Wilfried Eichstaedt und Erich Pruin ins Ziel. Dass sie nicht ganz vorne mitlaufen,
stört die Beiden nicht. Bis vor zwei Jahren hätten sie nicht einmal im
Traum daran gedacht, überhaupt anzutreten. Die geistig behinderten
Männer arbeiten bei der Lebenshilfe in Leer und sind eher zufällig zum
Laufen gekommen. „Beim Sport habe ich irgendwann gemerkt, dass mir das
Laufen liegt“, erzählt der 30-jährige Eichstaedt. Ähnlich ging es auch
Erich Pruin. Bei ihrem ersten Ossiloop haben sie noch keine Etappe
gefehlt, Wilfried Eichstaedt hat sogar seit
dem Start in Leer fast 80 Plätze aufgeholt. Nach der vierten Etappe lag
er auf Rang 184. Ganz besonders gefällt den Sportlern die
Ossiloop-Atmosphäre. „Es ist toll, wenn einen die Leute am Straßenrand
anfeuern. Da fühlt man sich ein bisschen wie im Fernsehen“, sagt Erich
Pruin.
Nicht nur deshalb steht für die Leeraner schon jetzt fest, dass sie im kommenden Jahr erneut an den Start gehen werden.