Hilde Steinke absolvierte ihre 150. Etappe
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Ostfriesen-Zeitung -
Ein bisschen stolz ist Hilde Steinke schon. Darf sie auch sein,
schließlich ist sie die einzige Läuferin, die seit dem ersten Ossiloop
1982 alle Etappe absolviert hat. Gestern Abend lief die 61-Jährige zum
Abschluss des 25. Ostfrieslandlaufs ihre 150. Etappe. Ehemann Dietrich
Steinke die 149.
"Ich bin froh und dankbar, dass ich wieder einmal von Leer
nach Bensersiel gekommen bin", sagte Steinke, die nach dem Zieleinlauf
für ihre Leistung ausgezeichnet wurde. Nach vier Ossiloop-Siegen in den
80er und 90er Jahren ließ es die ewige Ossilooperin bei der 25. Auflage
doch etwas ruhiger angehen. "Ich mache jetzt nur noch einen Genusslauf.
Mir geht es nicht mehr um irgendwelche Plätze." Sie freue sich über die
zahlreichen Zuschauer am Streckenrand und nehme sich immer wieder Zeit,
ihre Bekannten zu grüßen. Besonders gefeiert wird die 150. Etappe im
Hause Steinke übrigens nicht. "Wir haben nichts geplant", verriet die
Ossilooperin. Wie viele Etappen es noch werden? "So lange ich laufen
kann und es den Ossiloop gibt, bin ich dabei." Hilde Steinke macht
ihrem Ruf als ewige Ossilooperin eben alle Ehre.
Den Gesamtsieg sicherte sich gestern Abend erwartungsgemäß
Stefan Immenga, der schon im Vorjahr gewonnen hatte. "Der erste Sieg
war etwas ganz Besonderes, aber das Gefühl, von 1000 Ossiloopern gejagt
zu werden, kannte ich auch noch nicht", freute sich der Athlet von der
LT Schafhauser Wald. "Die Ankunft im Ziel war ein tolles Erlebnis."
Rund 2500 Zuschauern harrten trotz des Dauerregens aus und spendeten
den Läufern bei der Zielankunft Beifall.
Auch der unterlegene Gesamt-Zweite Peter Steinke sparte nicht
mit Lob für seinen Konkurrenten: "Ich habe es leider nicht spannender
machen können", sagte der Norder. "Ich hatte den Eindruck, dass Immega
immer noch eine Schippe drauflegen konnte, wenn es mal für ihn enger
wurde. Er ist eben der mit Abstand beste Mittelstreckenläufer, den
Ostfriesland momentan zu bieten hat."
Gesamtsiegerin bei den Frauen wurde Kerstin Lüken, die mit
Magenproblemen zu kämpfen hatte, sich aber dennoch in respektablen
46:37 Minuten als Tagesdritte ins Ziel nach Bensersiel durchbiss.