Andrea Bunjes hofft auf die EM-Norm
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KJ -
Das Württembergische Ulm ist an diesem Wochenende Schauplatz der
Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften. Für den nationalen Höhepunkt haben
sich auch sieben Leichtathleten aus zwei ostfriesischen Vereinen qualifiziert
(die OZ berichtete). Mit Andrea Bunjes ist eine weitere Ostfriesin im Donaustadion am Start,
die allerdings seit Jahresbeginn das Trikot der LG Eintracht Frankfurt trägt.
Zuvor ging Bunjes 17 Jahre erfolgreich für den SV Holtland auf Weitenjagd.
Für die gebürtige Neuburgerin geht es allerdings nicht nur um eine
mögliche Medaille. Die Titelkämpfe sind zugleich die letzte Möglichkeit zur
Qualifikation für die Europameisterschaften, die vom 07. bis 13. August in
Göteborg stattfinden. Bisher fehlen der OZ-Sportlerin des Jahres ganze 90
Zentimeter zur EM-Norm (69,50).
Anfang Juni schleuderte Andrea Bunjes den Hammer auf 68,60 Meter und
liegt damit auf Rang vier der aktuellen Bestenliste. Betty Heidler, Kathrin Klaas
(beider Frankfurt) und Susanne Keil (Leverkusen) haben bereits über 70 Meter
geworfen und damit die Norm deutlich überboten.
Während Heidler und Klaas als sichere EM-Starter gelten, wird in Ulm ein
spannender Zweikampf zwischen Bunjes und Keil um den dritten Startplatz
erwartet. „Ich habe zuletzt gut trainiert und weiß genau, dass ich die Norm
werfen kann“, sagt Andrea Bunjes. „Daher werde ich auf jeden Fall angreifen.“
Auch Bundestrainer Michael Deyhle, der zugleich Heimtrainer der
angehenden Polizei-Kommissarin ist, traut seinem Schützling einiges zu. „Andrea
ist körperlich sehr gut drauf und in der Lage, über 70 Meter zu werfen. Wenn
sie ihre Leistung auf den Punkt abrufen kann, könnte sie für eine Überraschung
sorgen.“
Doch auch wenn die erneute EM-Teilnahme das erklärte Ziel ist, bleibt
Andrea Bunjes gelassen. „Natürlich will ich unbedingt dabei sein. Aber das
Vorhaben soll nicht zum absoluten Krampf werden“, erklärt die 30-Jährige. „Ich
habe in Ulm nichts zu verlieren.“