Gitta Zimmer ist heute Trainerin beim SV Warsingsfehn
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Ostfriesen-Zeitung -
Für 13 Realschülerinnen aus Moormerland und ihren damaligen Sportlehrer
Günther Höbig sowie Betreuerin Wilma Klement ging im Frühjahr 1986 ein
Traum in Erfüllung. Die Mädchen schafften die Qualifikation für das
Finale der Leichtathleten im Schul-Wettbewerb Jugend trainiert für
Olympia. Im Herbst des Jahres folgte dann sogar ein nicht für möglich
gehaltener Triumph. Die Ostfriesinnen belegten in Berlin hinter drei
Gymnasien Rang vier und waren damit beste deutsche Realschulmannschaft
ihrer Altersklasse. „Es war ein Riesen-Erlebnis“, sagt Gitta Zimmer
(geborene Weber). Die damals 13-Jährige, die heute selber
Realschullehrerin ist, denkt noch sehr oft an die Wettkämpfe im
Olympiastadion zurück.
Auch der damaliger Sportlehrer und Trainer Günther Höbig
bekommt immer noch eine Gänsehaut, wenn er an das „größte sportliche
Ereignis“ seiner Laufbahn denkt. „Die Mädchen haben eine großartige
Leistung vollbracht“, sagt der 72-jährige, der heute noch als
Leichtathletik-Trainer beim SV Warsingsfehn tätig ist.
Bis auf eine Ausnahme trainierten die Mädchen damals auch bei
ihm im Verein. „Ohne Training im Verein wäre dieser Erfolg gar nicht
möglich gewesen“, sagt Höbig.
Die Schülerinnen hatten sich im Frühjahr 1986 durch Siege
beim Kreisentscheid in Bunde, bei den Bezirksmeisterschaften in
Wilhelmshaven und schließlich durch ihren Sieg bei den
Landesmeisterschaften in Scheeßel für Berlin qualifiziert. Auf das
Finale bereiteten sich die Mädchen intensiv vor. „Wir haben in den
Sommerferien fünf Mal in der Woche trainiert“, erinnert sich Höbig.
In Berlin traf die Gruppe in der Altersklasse 1972 und jünger
fast ausschließlich auf Mannschaften von Gymnasien aus den damals elf
Bundesländern: „Die Gymnasiasten waren traditionell im Vorteil“, sagt
Höbig, „weil dort mehr Sportunterricht angeboten wurde.“ Doch die
Ostfriesinnen trumpften mit Rang vier groß. Dabei feierten Svenja Timm
über 800 Meter und Heidi Weerts über 100 Meter beeindruckende Siege.
Sandra Peterwerth wurde für ihren Ostfrieslandrekord im Hochsprung mit
1,53 Meter sogar vom damaligen Schirmherrn Josef Neckermann persönlich
geehrt.
Doch nicht nur der sportliche Erfolg ist allen in guter
Erinnerung geblieben. „Schon die Reise war für uns alle aufregend“,
sagt Gitta Zimmer. „Wir sind von Bremen nach Berlin geflogen, für die
meisten war es der erste Flug überhaupt. Und in Berlin haben wir in
einem tollen Hotel gewohnt.“ Beeindruckend war auch der Empfang in
Moormerland nach dem Rückflug. Bürgermeister Harm Weber war da, der
Spielmannszug Jheringsfehn spielte und die Eltern und Geschwister
empfingen ihre erfolgreichen Mädchen mit großem Applaus: „Das“, sagt
Gitta Zimmer, „vergisst du nie.“