Teilnehmerzahl beim Ossiloop wird nicht begrenzt
ls - Klaus Beyer vom SV Holtland ist mit dem Verlauf des 22. Ostfrieslandlauf, der am vergangenen Freitag mit der
sechsten Etappe in Bensersiel endete, zufrieden. "Das Echo ist gewaltig" sagt er mit Stolz, "wir werden endlich auch außerhalb
Ostfrieslands beachtet." Der Ossiloop, so der Organisator des Sechs-Etappenlaufs von Leer nach Bensersiel, sei eine feste
Größe im Laufsport geworden.
Die Anzahl der Teilnehmer sei mit 812 Läufern in der Gesamtwertung stabil geblieben. Dazu kämen
noch mehr als 500 Tagesläufer und 296 Kinder bei den "Bambini-Läufen", so Beyer. 140 Teilnehmer haben den Lauf vorzeitig abgebrochen. "Das sind nicht mehr als in anderen Jahren zuvor."
Im kommenden Jahr wird die 23. Auflage des Ossiloop wieder nach bewährtem Prinzip ablaufen, versicherte Beyer. Es gibt allerdings Bemühungen, den Zielpunkt der zweiten Etappe für immer von Bagband auf das Gut Stikelkamp festzulegen. Wegen des
hohen Verkehrsaufkommens auf der Bundesstraße war der Zielort der 2. Etappe in diesem Jahr erstmals von Bagband nach Gut Stikelkamp verlegt worden. "Die Reaktionen waren durchweg positiv", so Beyer, "das Gut ist ein Zielort, der Sportlern und Zuschauern gefallen hat."
Trotz der Kritik soll die Anzahl der Teilnehmer weiterhin nicht begrenzt werden. Das Gedränge am Start sei in diesem Jahr durch
die Einführung der Startzonen auch weniger störend gewesen. Nach der neuen Regelung mussten sich die Sportler nach ihrer zu
erwartenden Laufzeit einordnen. "Daran haben sich die meisten Läufer gehalten", äußerste sich Beyer zufrieden.
Zum größten Problem, das den diesjährigen Lauf überschattete, äußert sich Beyer nur ungern. "Ich finde es bedauerlich, dass die
Diskussion um die Fremdläufer so hochgekocht worden ist". Wie schon in den Jahren zuvor waren vermehrt Fälle bekannt geworden, bei denen verhinderte Läufer kurzerhand Bekannte mit ihrer Startnummer Etappen unter falschem Namen laufen ließen,
um nicht aus der Gesamtwertung zu fallen. Mit dieser Maßnahmen wollten sich die Läufer ein T-Shirt sichern. Das steht nur denjenigen zu, die alle sechs Etappen absolvieren.
Den Vorschlägen zur Unterbindung dieses Betruges erteilt Beyer rundheraus eine Abfuhr: "Wir können weder Passbilder einsammeln, noch können 1000 Läufer durch Unterschriften ihre Identität nachweisen" sagt er ärgerlich. Der Aufwand wäre durch den Nutzen kaum zu rechtfertigen: "Wir sind auf die Fairness der Sportler angewiesen, da kann man nichts machen." Über das Argument, durch das Startgeld hätten sich die Teilnehmer ein Recht auf das T-Shirt erkauft, schüttelt Beyer den Kopf: "Das Hemd ist eine Auszeichnung für eine besondere Leistung. Ich mache eine Sportveranstaltung und bin kein T-Shirt-Verkäufer." Das alte Verfahren, bei dem verhinderte Läufer versäumte Etappen nachholen konnten, will Klaus Beyer auf keinen Fall wieder einführen. "Da kamen noch Wochen später Leute und wollten ihr T-Shirt haben", erklärt Beyer, "der Aufwand ist zu groß." - GA