Elektronische Helfer beim Ossiloop 2007
Vorgänger und Nachfolger: Klaus Beyer (l.) mit Edzard Wirtjes
Ostfriesen-Zeitung - Knapp 1000 Teilnehmer absolvierten im vergangenen Jahr alle sechs Teilstücke des Ostfrieslandlaufs von Leer nach Bensersiel: das war Rekord in der 25-jährigen Geschichte des Etappenrennens. Entsprechend eng ging es zu im Start- und Zielbereich. Der Gründer der Veranstaltung, Klaus Beyer vom SV Holtland, hatte im Laufe der Jahre immer mehr Helfer(innen) engagiert, um die Zeiterfassung bewältigen zu können. Nachdem Beyer seinen Ausstieg aus der Organisation erklärt hatte, übernahm Edzard Wirtjes die Verantwortung: und er setzt nun auf Elektronik. Beim 26. Ostfrieslandlauf, der in diesem Jahr zwischen dem 1. und 18. Mai ausgetragen wird, kommt erstmals eine elektronische Zeitmessung zum Einsatz.
„Jeder Teilnehmer bekommt einen kleinen Chip“, sagt Wirtjes. Und der sorgt dafür, dass entsprechende Daten in ein System übertragen werden. Die Zeit beginnt zu laufen, wenn ein Athlet eine Matte mit Kontakten überschritten hat. Und die Zeit endet, wenn im Zielbereich die zweite Matte überlaufen wurde. „Der Vorteil liegt auf der Hand“, sagt Wirtjes. „Bisher war es so, dass nach dem Start die Zeit lief, aber insbesondere die langsameren Teilnehmer erst einmal warten mussten, ehe sich der Pulk auflöste und sie sich in Bewegung setzen konnten. Jetzt beginnt die Zeitnahme erst, wenn ein Läufer tatsächlich den Startpunkt erreicht hat.“ Auf diese Weise werden die Gesamtzeiten genauer und niemand wird übersehen. Außerdem sind längst nicht mehr so viele Helfer nötig.

Wirtjes hat nach langen Verhandlungen einen Vertrag mit dem auf diesem Gebiet renommierten Unternehmen „mika-tuning“ aus Bergisch Gladbach abgeschlossen. Die Firma kümmert sich bereits bei den Marathons in Hamburg, Berlin, München, Hannover und Frankfurt um die Zeitmessung wie auch beim Ironman-Triathlon in Roth. Die Kosten für den Ossiloop bewegen sich je nach Teilnehmerzahl zwischen 12 000 und 15 000 Euro. Einen Teil dieser Summe konnte der Leeraner, der schon etliche Lauf- und Triathlon-Veranstaltungen organisiert hat, durch Sponsoren abdecken. Fünf Euro schlägt er auf die Startgebühr drauf, die künftig 25 Euro beträgt. „Ich denke, das ist noch verträglich.“ Die Firma aus Bergisch Gladbach schickt für alle sechs Ossiloop-Etappen Mitarbeiter nach Ostfriesland, die sich vor Ort um die technische Abwicklung kümmern. „Wir haben nichts mehr mit der Zeiterfassung zu tun“, sagt Wirtjes. Jeder Ossilooper bekommt für eine Leihgebühr (acht Euro für sechs Etappen) einen Chip, der entweder am Schuh festgeschnürt oder an einem Band um das Fußgelenk getragen werden kann. Nach Abschluss der letzten Etappe in Bensersiel werden die Elektronik-Speicher einfach wieder abgegeben. In Ostfriesland wurde bislang lediglich beim Citylauf in Norden mit Chips gearbeitet. In diesem Jahr folgt der Ossiloop, außerdem denken die Organisatoren des Emder Matjeslaufs über eine elektronische Zeitmessung nach.