Klas Beyer lief seine 7. Etappe
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Ostfriesen-Zeitung -
Den Vater des „Ossiloops“ konnte gestern im Leeraner Julianenpark
nichts aus der Ruhe bringen: der Massenauflauf von fast 1400 Läufern
nicht, die hektischen Vorbereitungen der Athleten nicht und der eigene
Start schon gar nicht. „Diesmal genieße ich den Ossiloop richtig“,
lächelte Klaus Beyer (Holtland). 25-mal hatte er den Lauf organisiert.
Und bei der Premiere 1982 war er auch selber mitgelaufen. Weil er nun
die Organisationsleitung an den Leeraner Edzard Wirtjes abgegeben hat,
lief er gestern zum zweiten Mal selber und leistete damit seinen
persönlichen Mini-Beitrag zur neuen Rekordmarke von 1380 Läufern, die
von Leer bis ans Meer nach Bensersiel laufen wollen. Als er nach weit
über einer Stunde völlig erschöpft das Ziel erreichte, revidierte er
seine Genuss-Aussage ein wenig. „Organisieren ist anstrengend, den
Ossiloop zu laufen, kann mörderisch sein.“
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Stefan Immega (SC Dunum)
längst von allen Strapazen erholt. Der Vorjahressieger gewann auch
diesmal die Startetappe in 36:41 Minuten vor Peter Steinke (37:00; TV
Norden), der nicht alle Etappen mitlaufen wird. Bei den Frauen siegte
Andrea Manssen (Logabirum) in 43:16 Minuten vor der Emderin Sonja
Hoogestraat (44:11).
Die größte Leistung des Tages vollbrachte aber wohl der
34-jährige Holger Grigat (Germania Leer). Am Morgen war er um 6.30 Uhr
nach Wolfenbüttel gestartet, dort gewann er am Vormittag in seiner
Altersklasse den Titel des Norddeutschen Meisters im Straßenlauf über
10 Kilometer. Dann fuhr er im Auto zurück direkt zum Ossiloopstart nach
Leer und aß zwischendurch gerade einmal ein Brötchen. „Es ging viel
besser als ich gedacht habe“, lächelte Grigat, nachdem er als Fünfter
in Holtland angekommen war.
Die meisten Läufer verfolgten aber ganz andere andere Ziele.
So hatten auch die Ihlower „Kanalratten“ gestern keine
Spitzenplatzierungen ins Auge gefasst. „Wir haben einfach Spaß am
Laufen“, sagte „Ratten-Sprecher“ Heino Krüger, der selber auf einen
Start verzichtete. Die Kanalratten feiern gemeinsam Feten oder
Geburtstage und genießen das Ossiloop-Erlebnis.
Genauso geht es den Pewsumer Ossiloopers. Zu neunt waren sie
mit dem Taxi angereist und fuhren auf gleiche Weise wieder zurück.
„Dabei sein ist für uns alles“, sagte der Pewsumer Arzt Johannes
Janssen. „Wenn wir alle sechs Etappen gelaufen sind, dann gibt es eine
große Fete bei mir zu Hause.“
Bis dahin ist noch viel zu tun. Auch für den neuen
Organisator Edzard Wirtjes. Er fuhr übrigens mit Rennrad vom Start in
Leer nach Holtland. Das Wetter und die Menschenmassen bescherten ihm
eine traumhafte Premiere. Beim Ziel in Holtland dachte er schon an die
Rücktour mit dem Rad. „Dann habe ich die Ruhe, um mich über den
gelungenen Auftakt zu freuen.“