Edzard Wirtjes fuhr mit dem Rad vorran
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Ostfriesen-Zeitung -
Über 1270 Läufer nahmen gestern beim 26. Ossiloop die Königsetappe von
Bagband nach Plaggenburg in Angriff. Die meisten Teilnehmer freuten
sich, dass sie das mit 13,8 Kilometern längste Teilstück trocken hinter
sich bringen konnten.
Stephan Immega vom SC Dunum gewann auch die vierte der
insgesamt sechs Etappen und baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung
weiter aus. Doch einmal stutzte er genauso wie die anderen Läufer der
Spitzengruppe. Nach etwa neun Kilometern klingelte plötzlich ein Handy.
Nur Gerd Wolzen war nicht überrascht: Es war nämlich sein Gerät. „Das
war meine Freundin Anke“, erzählte der Sportler von Germania Leer
später im Ziel. „Wir sind frisch verliebt. Ihr Anruf motiviert mich
zusätzlich. Viel reden kann ich ja nicht. Ich höre die meiste Zeit zu.“
Es war auch nicht Ankes erster Anruf während des diesjährigen
Ossiloops: „Bei der zweiten Etappe haben wir auch schon miteinander
telefoniert.“
Beim Start in Bagband hatten die Spitzenläufer auf Wolzen
warten müssen. „Ich habe Durchfall“, erklärte der Germane sein spätes
Erscheinen. Organisator Edzward Wirtjes nahm deshalb eine kurze
Verzögerung in Kauf, ehe er die besten Läufer auf die Königsetappe
schickte. „Dafür bin ich ihm wirklich dankbar“, bedankte sich Wolzen hinterher.
Nach etwa zehn Kilometern setzte sich Stephan Immega von den
übrigen Läufern ab und baute die Führung in der Gesamtwertung weiter
aus. „Wenn jetzt nichts mehr dazwischenkommt, werde ich wohl den
diesjährigen Ossiloop wohl gewinnen“, meinte der Titelverteidiger. Bei
den Frauen verteidigte Andrea Mansen die Führung. Gestern erreichte sie
zusammen mit der zweitplatzierten Sonja Hoogestraat (Emder LG) das
Ziel.
Am Dienstag hatten alle Teilnehmer völlig durchnässt das
Rennen beendet. Gestern blieb es trocken. Darüber freuten sich fast
alle Läufer. Nur Thomas Oltmanns nicht. „Ich laufe lieber bei Regen“,
sagte der 32-Jährige aus Jheringsfehn, der in Hannover studiert und zu
jedem Rennen extra aus der Landeshauptstadt anreist.
„Es war wieder einmal ein beeindruckendes Erlebnis“, erklärte
Lars Hauke, der erstmals am Ossiloop teilnimmt und für die Sparkasse
Leer Wittmund an den Start geht. „Im Vorfeld hatten mir viele Kollegen
vor dieser Etappe etwas Angst gemacht. Doch so schlimm war das nicht.“
Frank Bontjer vom Edeka-Aktiv-Markt Sandhorst versorgte mit
seinem Team die Sportler und Zuschauer beim Ziel mit Bratwürsten. 1200
hatte er mitgebracht. „Und die werden wir auch los“, war er sich
sicher.