Stephan Immega gewann zum dritten mal in Folge
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Ostfriesen-Zeitung -
Er genoss das Bad in der Menge: Als Stephan Immega gestern Abend nach
sechs Etappen als Erster das Ziel des Ostfrieslandlaufes in Bensersiel
erreichte, machte er unter dem Jubel der 4000 Zuschauer einen
Luftsprung, freute sich ausgelassen über seinen Sieg. Zuvor war der Dunumer den Großteil der 10,6 Kilometer langen
Schlussetappe ein einsames Rennen gelaufen. Bereits nach zweieinhalb
Kilometern hatte sich Immega von seinem Vereinskameraden Siebo Wiegmann
abgesetzt und den Vorsprung kontinuierlich ausgebaut. „Die Veranstaltung hat für mich nicht an Reiz verloren.“
Misst man Stephan Immega an seinen Worten, lassen die vergangenen sechs
Etappen von Leer nach Bensersiel nur ein Urteil zu: Der Mann hält, was
er verspricht. Souverän führte der 22-Jährige das große Feld an, gewann
jede Etappe. „Ich bin natürlich sehr zufrieden“, sagte er gestern Abend
in Bensersiel nach dem dritten Ossiloop-Sieg in Serie.
Das Triple hatte bisher nur Peter Steinke geschafft. „Zu ihm
aufzuschließen, ist natürlich eine besondere Ehre“, sagte Immega, der
lediglich bei der verregneten dritten Etappe zu kämpfen hatte. „So ein
Wetter habe ich beim Ostfrieslandlauf vorher noch nicht erlebt.“
Neben dem eigenen Erfolg freute sich Immega vor allem über
das Abschneiden seiner Mannschaft. Der Lauftreff Schafhauser Wald
siegte in diesem erstmals ausgetragenen Wettbewerb: „Es ist traumhaft
gelaufen“, blickte der Student auf die vergangenen drei Wochen zurück.
Auch Sonja Hoogestraat von der Emder LG strahlte gestern über das ganze
Gesicht. Die Mutter einer siebenjährigen Tochter absolviertezum ersten
Mal in ihrem Leben den gesamten Ossiloop: und gewann prompt. „Ich
wollte unter die ersten drei kommen. Dass es für ganze vorne gereicht
hat, ist klasse.“ Aber auch in Siegerlaune vergas die 30-Jährige nicht
ihre schärfste Konkurrentin. Nach der vierten Etappe hatte Andrea Manssen (Fortuna
Logabirum) noch geführt, musste dann wegen einer Grippe aussteigen.
„Das ist schade. Wir sind den Großteil der Etappen immer zusammen
gelaufen“, sagte Hoogestraat. Für die Emderin war der Ossiloop 2007 ein
Comeback. Nachdem sie als Jugendliche schon einige Meisterschaften auf
Bezirks- und Landesebene eingefahren hatte, beendete sie mit 19 Jahren
ihre erste Laufkarriere. Der Schichtdienst als angehende
Krankenschwester forderte sein Opfer. Vor zwei Jahren begann
Hoogestraat erneut mit dem Laufen, trainiert seither vier- bis fünfmal
die Woche.
Im nächsten Jahr möchte sie auch wieder bei Meisterschaften
starten. Der Ossiloop-Sieg hat sie darin nur bestärkt: „Der Ehrgeiz hat
mich wieder gepackt.“