Mareike Nannen startet am Freitag in Ostrava
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Die Holtlander Hammerwerferin Mareke Nannen startet Ende dieser Woche bei den Jugend Weltmeisterschaften U 18 in Ostrava. Nannen ist nach Andrea Bunjes die zweite Hammerwerferin des SV Holtland, die bei einer Internationalen Meisterschaft den Hammer schwingt.
Nachdem die Holtlanderin Mareike Nannen Ende Juni bei der
BLV Jugendgala in Schweinfurt mit 55,10 m eine persönliche Bestweite erzielt
hatte, wurde sie vom DLV Trainer Uwe Mäde trotz fehlender Normweite für die Nominierung vorgeschlagen und
letztendlich nominiert. Bei der Jugend WM in
Ostrava werfen die Mädchen am kommenden Freitag in zwei Gruppen die
Qualifikation für das Finale am Samstag aus. Noch steht nicht fest, in welcher
Gruppe die Holtlanderin werfen wird. Die Gruppe A nimmt um 10.00 Uhr den
Wettkampf auf und die Gruppe B um 11.30 Uhr. Die B Gruppe hat einen kleinen
Vorteil, denn im Leistungssport trifft
das Sprichwort „Morgenstund hat Gold im Mund“ nicht zu; hier gilt je später der
Wettkampf, desto besser.
In der aktuellen Welt Bestenliste der IAAF der Jugendlichen
U 18 nimmt Nannen einen guten 12. Platz ein. Sollte sie diesen nach Abschluss
des Qualifikationswettkampfes innehaben, so wird die Holtlanderin am Samstag um
15.30 Uhr im Finale der besten Zwölf stehen. Die Weltbestenliste wird von der
Rumänin Bianca Perie mit hervorragenden 67,24 m angeführt. Im Bereich der
Normweite von 56 Metern ist das Feld sehr dicht beieinander – sieben
Werferinnen liegen lediglich einen Meter auseinander. Die Tagesform und vor
allem der Kopf wird entscheiden, welche
Werferin die Qualifikation übersteht. Wenn die Ostfriesin an ihre Bestweite
herankommt oder gar übertreffen sollte, dann ist die Teilnahme am
Samstagwettkampf gut möglich. Am Freitag wird wahrscheinlich eine Weite
zwischen 54,50 m und 55 m reichen, um in das Finale zu kommen.
Die Vorbereitung in der letzten Woche verlief nicht optimal
und war gekennzeichnet von einer leichten Infektion. Dennoch waren die
Trainingsergebnisse gut und müssten der Holtlanderin das nötige Selbstvertrauen
geben, um im Wurfring bei der JWM zu bestehen. Unterstützt wird Mareike von
ihrer Familie, die auf der Tribüne die Daumen drücken wird. Die fachliche
Betreuung hat der NLV Disziplintrainer Peter Grajek aus Bad Gandersheim, der
Mareike von vielen Lehrmaßnahmen kennt. Grajek betreut auch den zweiten
Athleten des NLV, Hammerwerfer Richard Olbrich aus seinem Heimatverein GW Bad
Gandersheim.
Die Teilnahme an der Jugend WM U 18 ist der vorläufige
Höhepunkt in der noch kurzen Karriere von Mareike Nannen. Mit 13 Jahren
erlernte Mareike das Hammerwerfen und machte schnell große Fortschritte. Am
Ende des Jahres 2003 standen 37,78 m in der Bestenliste, womit sie beste
Werferin ihres Alters in der Bundesrepublik war. Als 14 Jährige stellte sie mit
51,50 m einen Landesrekord auf und wurde erstmals Niedersachsenmeisterin. Ein
Jahr später verbesserte sie sich mit dem 3 kg Hammer auf die Rekordweite von
58,01 m. Bei den Deutschen B – Jugendmeisterschaften wurde sie Dritte und
verfehlte mit dem 4 kg Gerät mit 49,53 m die 50 m Marke nur knapp.
Ab 2006 gehört Mareike der B- Jugendklasse an und muss mit
dem schwereren 4 kg Hammer werfen. Es folgten mehrere Titelgewinne auf Bundes-
und Landesebene und die Verbesserung ihrer
Bestleistung auf 54,46 m. Nannen gewann
im Vorjahr in der Bundesrepublik fast alles, was zu gewinnen war. Zweifache
Deutsche Jugendmeisterin, Norddeutsche und dreifache Niedersachsenmeisterin
sowie der Gewinn des DLV Junioren Cup stehen für ihre Überlegenheit im
Hammerwerfen ihrer Altersklasse. Lohn dieser Leistungsstärke war die Berufung
in die Deutsche Jugend Nationalmannschaft. Beim Länderkampf in Zittau gegen
Polen gewann die Holtlanderin das Hammerwerfen.
Das Jahr 2007 war eher gemischt und Nannen musste erstmals
einer gleichaltrigen deutschen Hammerwerferin den Vortritt lassen. Carolin
Paesler vom VfB Germania Halberstadt gewann die Deutsche
Winterwurfmeisterschaft und den DLV Junioren Cup. Als es aber um die wichtige
Qualifikation für die JWM U 18 ging, war die Ostfriesin Top und erkämpfte sich
die Nominierung. Es bleibt zu hoffen, dass die Holtlanderin an die Weiten, die
sie im Training erzielt hat, in Ostrava anknüpfen kann, um das Finale am
Samstag zu erreichen.