Zahlreiche Ostfriesen waren nach Winschoten gereist
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Ostfriesischer Kurier -
Sie waren 22 Minuten schneller als im vergangenen Jahr – aber zu einer
besseren Platzierung reichte es für die Norder Frauen nicht. Sie
wiederholten ihren dritten Platz beider Staffel-Weltmeisterschaft über
zehn mal zehn Kilometer im niederländischen Winschoten. So richtig
freuen konnten sich die Norderinnen trotz ihrer stark
verbesserten Leistung nicht. Sie hatten insgeheim gehofft, wie 2005
ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Bis zur Siegerehrung blieben sie im
Unklaren, auf welchem Platz sie im Endeffekt gelandet waren. Zeitweise
hießes sogar, sie seien gar nicht mehr mit auf dem Podest–
widersprüchliche Aussagen und Listen kursierten. Für Verwirrung sorgte
auch das Gerücht, die beiden erstplatziertenTeams aus Deventer und
Winschoten seien keiner einen Mannschaften aus jeweils nur einem
Sportverein, sondern extra für diese Veranstaltung zusammengesucht. Nicht
einmal fünf Minuten fehlten am Ende zum ersten Platz. Den sicherte
sich ein Team aus Deventer mit einer Zeit von 7:37:35 Std. vor den Frauen
aus Winschoten (7:39:03) und den Norderinnen (7:42:23).
Lange Zeitlag das
Team des NTV an der Spitze.Waltraud Klostermann hatte gut vorgelegt
(41:12 und 41:42 Min.). Gemeinsam mit Susanne Hellmers, die eine neue
persönliche Bestzeit lief (47:05), hatte sie einen Vorsprung von fünf
Minuten auf Platz zwei und sogar 14 Minutenauf Platz drei
herausgeholt. Dieser Vorsprung reichte aber nicht. Mit Beginn der zweiten
Hälfte des Rennens fielen die Norderinnen auf Platz drei zurück,
kämpften sich noch einmal an den zweiten Rang heran, konnten aber auch den
am Ende nicht halten.Trotzdem mussten sie eigentlich hochzufrieden sein–
denn die meisten Norderinnen liefen sogar schneller als vorher erhofft.
Dass die weitaus bessere Zeit gegenüber dem Vorjahr schließlich nicht
reichte, um weiter nach vorn zu kommen, war imEndeffekt auch ein
bisschen Pech und den vielen, manchmal unübersichtlichen
Kategorien zuzuschreiben – wären die NTV-Läuferinnen in der Kategorie
„Frauen“ an denStart gegangen, wären sie auf dem zweiten Platz
gelandet. Hier startete das schnellste Frauenteam aus Groningen,das nur
7:09:02 Std. benötigte.
In dieser Gruppe gingen auch andere deutsche
Formationenan den Start: Die Norderneyer Frauen belegten Rang vier
(8:50:03), ein Team aus Emden Rang sechs. Auch die Männer aus Deutschland
erzielten in der Konkurrenz der Sportvereinebeachtliche Plätze.
Die Norderneyer Mannschaftkam auf Rang acht (7:33:02), das Norder
Herrenteam auf Rang zehn (7:33:19). Auch ein Mixed-Team des NTV gingan
den Start, es landete im Mittelfeld der über 80 Mannschaften (8:48:35). In
diesen Gruppen bewährtesich die Ruhe des Norder Organisators Jann
Heyen und die gute Kondition von Ralf Hellmers. Heyen musste kurzfristig
umdisponieren, weil bei den Herren nicht alle Läufer rechtzeitig zu
ihren Startzeiten vor Ort waren. Hellmers, der schon eine Runde für die
Norder Herrenstaffelgelaufen war, sprang ein, lief unvorbereitet
eine zweite Runde und schaffte trotzdem noch einmal eine gute Zeit. Viele
Mannschaften aus Deutschland, besonders aus Emden, waren nach
Winschoten gereist, um bei dieser einzigartigen Veranstaltung dabei zu
sein. Wie in jedem Jahr rannten die Läufer unter einem bunten
Fahnenmeerhindurch, erlebten die „Orange street“, eine ganz in orange
„eingefärbte“ Straße,in der selbst die Bäume und Straßenlaternen noch
orangefarben verkleidet worden waren. Kinder rannten an der Strecke mit,
verteilten Schwämme, Getränke und Orangenschnitze. Leute hatten Pavillons
in ihre Vorgärten und auf die Bürgersteige gestellt, picknickten hier
den ganzen Tag, um das Rennen, das ja über viele Stunden ging, von Anfang
bis Ende mitzuerleben. Über 300 Teams waren angereist,um bei den
Staffelläufenin den verschiedensten Kategorien an den Start zugehen. Und
die staunten, welches Tempo die 100-Kilometer-Läufer an den Tag
legten. Besonders die Mitglieder des japanischen Nationalteams schienen
nur so über die Strecke zu fliegen. Kein Wunder, dass sie
sowohl bei den
Männernals auch bei den Frauendie Sieger stellten.