Mareike Peters träumt von den Olympischen Spielen 2012
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Ostfriesen Zeitung / SIE -
Ihre Wurzeln verleugnet Mareike Peters keineswegs. „Mein Freund war kein
Tee-Trinker: jetzt genießen wir jeden Morgen gemeinsam den
Ostfriesen-Tee“, lacht die 22-Jährige. Seit sechs Jahren nun schon
brodelt der Wasserkocher in Leverkusen. Dort bastelt sie bei Bayer 04
an ihrer Leichtathletik-Karriere. Das gelingt der Moordorferin ganz hervorragend. Zuletzt
sorgte sie bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in
Sindelfingen für Aufsehen. Sie gewann Gold mit der Staffel über 4 x 200 Meter und
Silber über die 200-Meter-Distanz als Einzelstarterin.
Die Bilanz der
Sprinterin ließ sich sehen. Dabei stand bis wenige Stunden vor dem Wettkampf nicht fest,
ob sie überhaupt antreten würde. „Ich konnte aufgrund meiner
Grundausbildung bei der Bundeswehr im Oktober und November gar nicht
trainieren. Mir fehlte das komplette Grundlagentraining“, erklärt die
Sportsoldatin. Doch eine gute Mini-Vorbereitung und eine Eingebung über
Nacht überzeugten sie: „Ich bin morgens aufgewacht und hatte ein gutes
Gefühl.“ Es war aufgrund des doppelten Erfolges die richtige
Entscheidung. Ebenso wie es eine war, mit 16 Jahren das Elternhaus und
den SV Georgsheil zu verlassen.
„Ich hatte überhaupt kein Heimweh“,
wundert sie sich im Nachhinein. In Leverkusen bezog sie direkt eine eigene Wohnung, machte
bei Bayer eine Ausbildung zur Bürokauffrau und konnte unter
professionellen Bedingungen trainieren. „Das hat schon viel ausgemacht.
Ich bereue diesen Schritt keinesfalls.“ Die Zeiten wurden immer schneller, die Meisterschaften und
Erfolge häuften sich: sowohl auf nationaler als auch auf
internationaler Ebene. Ihre Bestzeiten bei ihrer Parade-Disziplin über
die 200 Meter liegen bei 23,69 Sekunden und 23,50 Sekunden (Halle).
Dass sie damit in den nächsten Monaten in den Kader für die
Olympia-Staffel (200 Meter) rutschen kann, glaubt sie nicht. In den
Deutschen Bestenlisten lag sie im Jahr 2007 in den Top Ten. Doch wenn Peking noch zu früh kommt, soll London ein Fernziel
sein. „Bei den Olympischen Spielen im Jahr 2012 bin ich im besten
Sprinter-Alter“, macht sich die Ostfriesin Hoffnung. Wenn sie bis
dorthin weiter ihre Leistung bringt, wird ihr Vertrag als
Sportsoldatin, der ihr erst ein professionelles Training ermöglicht,
verlängert.
Auf eines wird Mareike Peters in all der Zeit aber sicher
nicht verzichten: die regelmäßigen Heimatbesuche. Immer wenn es die
Zeit zulässt, kommt sie nach Ostfriesland. „Ich fühle mich hier wohl“,
sagt sie. Ihre Wurzeln sind ihr wichtig. Und so würde sie im Falle
eines Olympia-Starts in London nicht nur die deutschen Farben
vertreten: „Natürlich auch die ostfriesischen.“