Renate Kohle entspannt sich beim Sport
Über 25 Jahre in der Leichtathletik beim TuS Hinte
OSTFRIESEN ZEITUNG vom 15. Januar 2009 - Von Theo Gerken - Hinte - Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Renate Kohle aus Hinte für den leichtathletischen Nachwuchs in ihrer Gemeinde. Jetzt wurde die 55-jährige Berufsschullehrerin, die mit ihrer Familie im Ortsteil Osterhusen wohnt, mit dem Dr.-Schaumburg-Preis der ostfriesischen Leichtathletikregion geehrt. “1983, als unser Sohn Thomas drei Jahre alt war, wurde ich zunächst Helferin beim Mutter- und Kind Turnen. Zur Leichtathletik kam ich erst, als die Leistungsturngruppe mit unserer Tochter Janna aufgelöst wurde”, erzählt die neue Preisträgerin. Hans-Albin Jacob, unter anderem früher auch Trainer von Silvia Rieger, hatte sie angesprochen: “Du kannst das wohl!”
Mit zunächst nur fünf Kindern begann die kaum erwartete Erfolgsserie. “Wer zweimal trainiert, springt weiter und höher, läuft schneller und wirft weiter”, vermittelte Renate Kohle den Kindern und Jugendlichen und entdeckte dabei einige Talente. Bis zu fünfmal in der Woche traf sie sich schnell mit ihren Schützlingen zu den Übungsstunden. Der Erfolg blieb nicht aus. Ihre eigenen Kinder fanden den Weg in die deutsche Spitzenklasse im Hoch- und Dreisprung, und viele andere zählten und zählen zu den Spitzenläufern in Niedersachsen.
“Ich war zu meiner Schulzeit in Cloppenburg wohl eine ganz gute Weitspringerin. Aber dort gab es keinen Verein, sondern nur den Schulsport”, berichtet sie über ihre eigenen sportlichen Aktivitäten, die sie im Interesse der Kinder und Jugendlichen zurückgestellt hat: “Ich laufe nur noch so zum Spaß.” Die Änderungen in der Gesellschaft spiegeln sich auch im Übungsangebot der Leichtathletik-Sparte des TuS Eintracht Hinte wider. “Bei dem breiten Angebot der Freizeitaktivitäten bleibt kaum einer länger bei einer Sportart”, weiß Kohle, die inzwischen noch zweimal nachmittags zur Sporthalle nach Hinte fährt, um an einem Tag die sechs- bis zehnjährigen und am nächsten Tag die bis zu 14-jährigen Kinder zu trainieren. “Die Älteren spielen danach meistens Fußball oder etwas anderes, für nur wenige lohnt sich der Aufwand nicht. Bei vielen, zumeist nicht ganz so Leistungsstarken, fehlt auch der Biss, um durch vermehrtes Training die Schwächen auszugleichen”, hat die Trainerin festgestellt. Sie gibt die größten Talente wie die Läuferinnen Pia Nikoleit und Angela Eden an die Emder LG weiter.  Mit den Eltern der von ihr trainierten Kinder traf sie sich zum Boßeln. Daraus entstand später der Lauftreff des TuS Eintracht Hinte, dessen Mitglieder inzwischen bei vielen Lauf-Veranstaltungen dabei sind. Die Erfolge ihrer Schützlinge hat Renate Kohle seit Jahren dokumentiert: Drei dicke Ordner mit Bildern und Berichten seit 1995 können viel erzählen. “Für mich”, sagt Renate Kohle, “ist der Sport immer eine Entspannung.”