Informiert aus Paris - Präsident sieht Handlungsbedarf
Paris/KJ - Am Rande der Weltmeisterschaften in Paris diskutierte DLV-Präsident Dr. Clemens Prokopp über die Kommerzialisierung in der Leichtathletik. Diese sei für die Entwicklung unserer Sportart in Deutschland kontraproduktiv, sagte der Präsident heute am Rande der Weltmeisterschaften in Paris. „Durch die Kommerzialisierung entstehen für Athleten aus vielen anderen Ländern konkurrenzlose Angebote“, stellte er fest. In Deutschland gäbe es dagegen Alternativen wie eine gute Ausbildung. Und so falle vielen Talenten die Entscheidung schwer. Der DLV werde mit einer Veränderung seiner Förderstruktur auf die neue Situation reagieren. „Wir wollen noch gezielter die Elite fördern“, kündigte Dr. Prokop an. „Denn eine Sportart wird vor allem über Top-Leistungen wahrgenommen.“ Der mögliche Ausbau dieser Förderung könnte auch Andrea Bunjes zu Gute kommen. Die Holtländerin wurde bereits vor knapp einem Jahr in die sogenannte Eliteförderung aufgenommen und konnte sich entsprechend auf die WM vorbereiten. In Hinblick auf Athen 2004 sicherlich eine gute Perspektive.  In Paris wurde auch beschlossen, die Anti-Doping- und die Medizinische Kommission des Weltverbandes IAAF zu einer Organisation zusammen zu führen. Diese Entscheidung hatte der DLV-Präsident bereits im Vorfeld stark kritisiert. Er bewertet dies als völlig falsches Signal im Kampf gegen das Doping. „Ich will keinem was unterstellen, aber fehlende Transparenz fördert Missbrauch“, verdeutlichte Dr. Prokop seinen Standpunkt.