Neue Umfrage zum Thema Doping
Kelli White
ls - Der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) wird die mehr als 400 Doping-Proben der Weltmeisterschaft von Paris auf das neue anabole Dopingmittel THG untersuchen lassen. Die Entscheidung fiel gestern nach einem Treffen von IAAF-Präsident Lamine Diack und dem Chef der Anti-Doping-Kommission, Arne Ljungqvist, in Paris. Falls im Urin von WM-Teilnehmern THG gefunden wird, droht diesen eine nachträgliche Disqualifikation und eine zweijährige Sperre. „Wir werden es machen“, bestätigte IAAF-Sprecher Nick Davies. Termine für die Nachkontrollen nannte Davies nicht: „Wir stehen nicht unter Zeitdruck.“ THG war in den A-Proben mehrerer Spitzensportler der USA festgestellt worden. 40 von ihnen, darunter die Sprinterin Kelli White, sind zur Anhörung vor ein Bundesgericht in San Francisco geladen worden.
„Wir wollen den Sport säubern. Dies ist eine große Gelegenheit dazu“, hatte IAAF-Generalsekretär Istvan Gyulai zuvor angekündigt. Wo die Nachuntersuchung durchgeführt werde, stehe noch nicht fest. Zuständig wäre das Anti-Doping-Labor in Paris. Dies sei aber noch nicht in der Lage, die offensichtlich in dem Bay Area Labaratory Co-Operative (BALCO) in Burlingame/Kalifornien entwickelte Droge nachzuweisen.Unterstützt wird die IAAF von Thomas Bach, dem Vize-Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). „Ich hoffe, dass der Weltverband IAAF genügend Druck ausübt“, sagte Bach gestern in einem Interview der Tageszeitung „Die Welt“. Der erschreckende Fall hat für Bach auch eine positive Seite: „Er zeigt, dass im Anti-Doping-Kampf in den USA Fortschritte gemacht worden sind.“ Er hoffe, dass der Skandal der Beginn einer harten neuen Linie werde, sagte Bach.
Das Ausmaß der bereits jetzt als größter Doping-Skandal in der Geschichte des USA-Sports bezeichneten Affäre wird sich erst im Dezember zeigen. Dann will die nationale Anti-Doping-Agentur (USADA) die Ergebnisse der B-Probe bekannt geben. Das Nationale Olympische Komitee des USA (USOC) hat den von den positiven A-Proben am meisten Betroffenen nationalen Leichtathletik-Verband USATF ultimativ aufgefordert, bis zum 19. November einen detaillierten Maßnahmenkatalog zur Ermittlung und Bestrafung von Dopingsündern vorzulegen. Andernfalls wird nicht mehr ausgeschlossen, dass USATF sogar aufgelöst wird.Grund genug für uns zu Fragen ob in der vergangenheit nur ein kleiner Bruchteil der Dopingsünder erwischt wurde. Dazu gibt es nun auf Leichtathletik in Ostfriesland eine aktuelle Umfrage