Silvia Rieger bleibt dem Sport weiterhin verbunden
ls - Fast 20 Jahre lang spielte sich das Sportlerleben von Silvia Rieger zwischen Bahn eins und Bahn acht ab.
Mittlerweile ist die 32-Jährige gelegentlich mitten auf dem Sportplatz anzutreffen. Denn die Weltklasse-Läuferin über 400-m-
Hürden probiert sich hin und wieder auf Kreisliga-Niveau im Fußballsport. Bei FT 03 Emden glänzt sie als Rechtsaußen.
“Ich betreibe Sport nur noch aus Spaß an der Freud.” Und der Ball am Fuß bereitete ihr schon als Kind vergnügen. Doch die
Ausflüge auf den Fußballplatz sollen Ausnahmen bleiben. Silvia Rieger bleibt dem Laufsport treu. “Ich jogge regelmäßig.”
Vor zwei Jahren entschloss sich die Emderin die Spikes auszuziehen, die Hürden zu meiden und ihre Laufbahn zu beenden.
Sie hatte in ihrer Karriere fast alles erreicht. Sie gewann Deutsche Meistertitel in Serie, wurde Vize-Europameisterin über ihre
Spezialstrecke und gewann den EM-Titel mit der Staffel. Außerdem startete sie 1992 und 1996 bei Olympischen Spielen.
Konsequent hat sie jahrelang mit Trainer Hans-Albin Jacob für den Erfolg gerackert. Genauso konsequent hat sie nach demv
Schlussstrich das Training eingestellt. “Erst einmal habe ich fast gar nichts gemacht.” Mittlerweile kehrt Silvia Rieger, die in
Hannover eine Ausbildung zur Physiotherapeutin absolviert, Schritt für Schritt zur Leichtathletik zurück. Zunächst aber genoss
sie den Spaß am Ball. Wenn sie am Wochenende nach Emden zurückkehrte, hat sie häufiger bei FT 03 mitgekickt. In dem
Klub ist ihr Bruder bei den Herren als Co-Trainer im Amt. “Über seine Freundin bin ich zum Frauenfußball gelangt.”
Bei einer Handvoll Einsätzen bewies Silvia Rieger durchaus Talent. “Wenn der Ball schön in den freien Raum kommt, kann
ich meine Schnelligkeit ausspielen”, lacht die 32-Jährige. Mit flinken Beinen eilt sie auf Rechtsaußen den Gegnerinnen davon.
Auch der ein oder andere Treffer ist ihr geglückt. “Einmal sogar drei Tore in einem Spiel.”
Trotz solcher Erfolgserlebnisse sieht sie ihre sportliche Zukunft doch eher in Laufschuhen. Vor einem halben Jahr bestritt sie in
Wolfenbüttel gemeinsam mit ihrer Schwester erstmals einen Fünf-Kilometer-Lauf und benötigte 23 Minuten. Beim Emder
Silvesterlauf blieb die Uhr bereits bei 21:30 stehen. Das weckt den Ehrgeiz. “Mal sehen, was noch geht.”
Der Sport soll nicht nur Freizeitvergnügen bleiben. Wenn sie im September ihr Examen absolviert hat, würde sie gerne als
Trainingstherapeutin in einem Reha-Zentrum arbeiten. “Außerdem reizt mich die Trainertätigkeit in der Leichtathletik.
Vielleicht nebenberuflich.” So war sie schon bei Lehrgängen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes im Einsatz, hat im
Olympia-Stützpunkt in Hannover trainiert und in einem Projekt das Sprinttraining von Hockeyspielern geleitet. “Das alles hat
viel Spaß gemacht.”
Solche Einsätze möchte sie ausbauen, weitere Einsätze im Fußballdress nicht grundsätzlich ausschließen. “Es soll nicht zur
Regel werden. Aber meinen Spielerpass, den gibt es noch bei FT 03 Emden.”