Emder Silvesterlauf: Valentin vor Steinke
Jörg Valentin
Ostfriesische Nachrichten - Es war ein kleiner Triumph. Zwei Läufer vom TV Norden haben die ersten beiden Plätze beim Emder Silvesterlauf belegt. Als Erster passierte Jörg Valentin die Ziellinie in der Nähe des Hafentores am Delft. Er benötigte 40:07 Minuten für die 12,4 Kilometer. Mit Abstand folgte sein Vereinskollege Peter Steinke (40:43) und Holger Grigat (LG Ihrhove/Warsingsfehn, 41:25). Bei den Frauen siegte Waltraud Klostermann (SuS Schalke 96) in schnellen 47:45 Minuten, vor Ossiloop-Siegerin Inga Jürrens (Emder LG) in 50:13 und Irmi Hartmann (TV Norden) in 50:36.

Die Veranstalter Michael Janssen und Michael Dannecker hatte erneut allen Grund zur Freude, denn 641 Teilnehmer, davon 378 im Hauptlauf, bedeuteten nach 2002 neuerlichen stolzen Rekord.

Steinke hatte den Emder Silvesterlauf zuletzt dreimal in Folge gewonnen. Zum Ausklang des Jahres 2003 musste er sich einem von vornherein auf Sieg laufenden Valentin beugen, nahm es aber leicht. „Damit kann ich gut leben.“

„Ich wusste nicht, wie stark die Konkurrenz ist. Deshalb habe ich versucht, den Druck ständig hoch zu halten“, erklärte Valentin sein enormes Tempo von Beginn an. Fast wäre sein Plan eines Start-Ziel-Sieges schief gegangen. Valentin ging zum ersten Mal beim Silvesterlauf in der Seehafenstadt an den Start, kannte die Strecke nicht und hätte sich bis zur Großen Seeschleuse zwei Mal verlaufen, wenn ihn nicht Steinke, der etwa 15 Sekunden hinter ihm lief, den Weg gewiesen hätte. „Links, du musst links!“

Orientierungsprobleme hatten die Läuferinnen und Läufer weiter hinten im Feld nicht. Sie absolvierten die Strecke meist in großen Pulks und genossen dabei das herrliche Winterwetter. Ein blau-weißer Himmel, viel Sonnenschein, angenehme drei Grad plus und ein kaum spürbarer Nordostwind machten das Laufen zu einem feinen Vergnügen. Ähnlich gute äußere Bedingungen haben die Emder Silvesterläufer selten erlebt.

Allerdings hatte die Strecke auch ihre Tücken. Dort, wo die Sonne nicht hinkam, bildete sich Glatteis. Für Sieger Valentin ein erhebliches Problem. „Das war lebensgefährlich“, schimpfte er und riet den Veranstaltern, die entsprechenden Stellen abzustreuen. Andere erfahrene Läufer sahen es weniger dramatisch. Harm Park vom TuS Weene nahm im Außenhafen einfach das Tempo raus. Borchard Christians von der LG Ostfriesland wich wenn nötig auf den Seitenstreifen aus. Auch Veranstalter Janssen riet zu mehr Gelassenheit. Alle hätten die gleichen Bedingungen. Wer besonders gute Zeiten laufen wolle, müsse halt woanders starten. „Wir haben gar nicht die Mittel, im Hafen zu streuen.“

Janssen und Dannecker richten den Lauf privat mit Verwandten, Freunden und Bekannten aus. Das verlangt in jedem Fall Respekt. „Wir sind eine große Familie“, freut er sich.