NLV und Kultusministerium gemeinsam für mehr Bewegung
Klaus Jakobs
Ostfriesen-Zeitung / UP - Wissenschaftliche Studien weisen auf einen deutlich zunehmenden Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen hin. In diesem Zusammenhang ist auch der Schulsport aufgerufen, sich mit möglichen Lösungsansätzen zu beschäftigen. Daher haben das Niedersächsische Kultusministerium und der Niedersächsische Leichtathletik-Verband (NLV) im letzten Jahr beschlossen, eine gemeinsame Kooperation im Rahmen der Lehreraus- und Fortbildung einzugehen.
„Die moderne Freizeit- und Konsumgesellschaft bringt zwar immer mehr Trend- und Extremsportarten hervor, sie fördert aber auch Bewegungsarmut und Passivität. Dem müssen wir entgegenwirken“, erklärte Kultusminister Bernd Busemann (CDU) jetzt in Hannover.

Im Rahmen dieses Projekts wollen beide Seiten gemeinsam für mehr Bewegung an niedersächsischen Schulen sorgen. In diesem Jahr finden in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Weser-Ems und der Universität Oldenburg erste Modellmaßnahmen statt. In den fünf Sportregionen werden jeweils zwei Fortbildungen zum Thema „Attraktive Unterrichtsinhalte in der Leichtathletik mit einem spannenden Sportfest abschließen“ angeboten.

Projektleiter ist Klaus Jakobs aus Warsingsfehn, der die Geschichte initiiert hatte, als er noch Lehrwart beim NLV war. Den Posten hat er zwar mittlerweile niedergekegt (die OZ berichtete), derzeit arbeit er für den Landesverband als Präsidiumsbeauftragter für besondere Bildungsprojekte.
„Der Sportunterricht an den Schulen muss die Kinder auffordern, sich zu bewegen“, unterstreicht Jakobs die gemeinsamen Ambitionen. „Die Vermittlung der grundlegenden Elemente Laufen, Springen und Werfen muss auf hohem Niveau erfolgen, um die Schüler für den Sport begeistern.“

Neben seiner Tätigkeit als Projektleiter wird Klaus Jakobs im Sommersemester drei Lehraufträge an der Universität Osnabrück übernehmen. Im Erfahrungs- und Lernfeld Leichtathletik will der Ostfriese den Studenten vor allem methodisch-didaktische Inhalte vermitteln. Eigentlich hatte der Fehntjer im Sommer seinen Umzug von Osnabrück nach Mainz geplant. „Das verschiebe ich.“

Mit dem Projekt von Fachverband und Ministerium sollen auch die Lehrerinnen und Lehrer angesprochen werden, die Sport unterrichten, aber nicht studiert haben. „Es werden immer mehr Lehrer fachfremd im Sportunterricht eingesetzt“, erläutert Hansjörg Kofink, ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Sportlehrerverbandes. „Das wirkt negativ in der gesamten Schulzeit und darüber hinaus.“
Die erste Maßnahme in der Fortbildungsregion Ostfriesland findet am 23. März in Leer statt. Meldungen nimmt Fachberater Reinhard Knoop, Buchenweg 3, 26835 Holtland, Telefon 04950-2934, entgegen.