Klaus Jakobs arbeitet für die IAAF
eherh - Klaus Jakobs ist ein Mann der Taten. „Alle schreien nach Nachwuchs, aber eigentlich wird viel zu viel geredet und viel zu wenig getan“, sagt der 33-Jährige aus Warsingsfehn. Und deshalb machte er auf dem Verbandstag des Niedersächsischen Leichtathletikverbandes (NLV) wahr, was er Anfang 2001 angekündigt hat: Jakobs trat als Lehrwart des NLV nicht mehr an : und weil die Kollegen des Präsidiums seine Aussage offenbar nicht für glaubhaft hielten, fand sich kein Nachfolger. „Viele andere haben sich überreden lassen. Ich nicht.“ Jakobs war der letzte Ostfriese im künftig von 13 auf acht Personen verkleinerten Präsidium. Nach vier Jahren gab er den Posten auf; zum einen aus beruflichen Gründen, zum anderen, weil „ich mich mit einigen Dingen nicht mehr identifizieren konnte, weil es entsprechender Köpfe bedarf, um neue Ziele und Inhalte auch umzusetzen.“ Jakobs weiß, wovon er spricht. „Ich bin von unten gekommen, ein Mann der Basis.“ Der Moormerländer war zunächst aktiver Sprinter, dann Trainer und aktiv in der Abteilungsarbeit des SV Warsingsfehn. Mittlerweile wohnt er in Osnabrück und betreut dort noch „eine Handvoll Leichtathleten“. Jetzt setzt er auf neue Aufgaben, wo er hofft, gute Ideen umsetzen zu können. „Denn die gibt es zur Genüge.“ Seine Arbeit wird künftig internationale Dimensionen erreichen. Der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) hat eine dreiköpfige Projektgruppe zur Nachwuchsförderung ins Leben gerufen; und für die wurde unter anderem der Ostfriese berufen. Die „IAAF Kids´ Athletics“ ist ein Konzept, mit dem Kinder mit neuen Spielformen zur Leichtathletik geführt werden sollen. Jakobs und seine beiden Mitstreiter touren in diesem Jahr durch 37 deutsche Städte, um das Modell vorzustellen. Die ersten Versuchsballons verliefen verheißungsvoll. „Wenn ein kleiner, übergewichtiger Junge eine leichte Übung schafft und sich hinterher diebisch über seine Leistung freut, ist das doch ein tolles Ergebnis. Da interessiert es mich nicht, ob er stilistische Mängel offenbart hat oder nicht. Der Junge hat sich einfach gefreut, hat sein Erfolgserlebnis, auf das er im Schulsport vielleicht vergeblich gewartet hat.“ Die Verbandsarbeit, moniert A-Lizenzinhaber Jakobs, der mittlerweile auch in verschiedenen Arbeitsgruppen des Deutschen Leichtathletikverbandes und im Trainerstab des DLV-Kaders der 400-Meter-Läufer mitarbeitet, ist in vielen Bereichen zu weit weg vom Menschen. „Ich kann mich lange über Sportpolitik unterhalten, aber viel wichtiger ist doch die Basisarbeit.“ Aus diesem Grund gibt Jakobs einen Posten im NLV nicht auf: Er bleibt Beauftragter des Präsidiums für die Kooperation mit dem Kultusministerium. Schwerpunkt dieses Projekts ist der Schulsport. „Da liegt vieles im Argen. Dabei liegt hier die Zukunft des Sports : nicht nur die der Leichtathletik.“