Carolin Hingst gewinnt in Norden mit Olympia-Norm
Beendete in Norden ihre lange und erfolgreiche Karriere: Christine Adams
Ostfriesen-Zeitung / TG - Bei Sonnenschein und fast blauem Himmel kämpfte die deutsche Frauen-Elite im Stabhochsprung gestern in Norden um die Fahrkarten zu den Olympischen Spielen. Vervollständigt wurde das Feld des 4. „Norder Bandstahl-Springens“ durch zwei Gäste aus den Niederlanden und eine Brasilianerin. Als einzige Springerin schaffte Carolin Hingst vom USC Mainz die geforderte Olympianorm von 4,40 Metern. Sie siegte mit 4,41.
Vor einer Zuschauermenge, die im Laufe des Wettbewerbs auf etwa 700 Interessierte anwuchs, eröffneten Nachwuchsathletinnen aus Leverkusen das Springen. Bevor die Stars einstiegen, waren schon fünf der elf Teilnehmerinnen ausgeschieden. Ohne gültigen Versuch blieb Christine Adams aus Leverkusen, die im Vorjahr noch mit 4,20 Metern Vierte geworden war. Sie bestritt in Norden ihren Abschiedswettkampf und steigt demnächst ins Trainergeschäft ein. Begeistert waren sie und ihre Kolleginnen vom Norder Publikum: „Es macht riesig Spaß, vor dieser Kulisse zu springen.“

Zufrieden mit den äußeren Bedingungen zeigte sich auch Bundestrainer Herbert Czingon, der aber noch nicht sagen wollte, wer mit nach Athen fährt. „Nächste Woche bei den Deutschen Meisterschaften fällt die endgültige Entscheidung.“ Doch die Norm zählt, und die schaffte nur Carolin Hingst. Mit Spannung warteten die Fans auf Vorjahressiegerin Yvonne Buschbaum. Die Soldatin aus Stuttgart quält sich aber mit Achillessehnenproblemen und übersprang nur 4,21 Meter.
Hinter Hingst belegten Floe Kühnert (Bayer Leverkusen) und Martina Strutz (Schweriner SC) mit 4,31 Metern Rang zwei und drei. Mehrfach forderte Moderator Hans Timmermann (Recklinghausen) die Unterstützung durch das Publikum. Mit rhythmischem Klatschen ging es dann manchmal doch noch über die Stange, wenn nicht gerade der Wind den Athletinnen ein Schnippchen schlug und mächtig gegen den Stab drückte. „Am besten geht es mit leichtem Rücken-wind“, erklärte Christine Adams. Doch bei ihr reichte es nicht. Carolin Hingst überquerte als einzige Springerin die 4,41-Marke, scheiterte aber dreimal an 4,51 Metern.