Leichtathletik Region
Ostfriesland e.V.
Ostfriesen sehr erfolgreich bei Landesmeisterschaften in Hannover
Heike Schwitters (Fortuna Wirdum) wurde Landesmeisterin im Hammerwurf und Vereinskollegin Talea Pflüger (Bronze über 3.000 m und 800 m)
MB - Gold, Silber und Bronze für Sprintstar Erik Siepmann, Meistertitel auch für Heike SchwittersHannover. Die Landesmeisterschaften der unter 16 und 20jährigen (U16, U20) fanden wieder einmal in der Landeshauptstadt Hannover statt. Neben den Athleten des MTV Aurich waren auch die Vereine MTV Wittmund, SV Großefehn, LG Uplengen und Fortuna Wirdum sehr erfolgreich.  Die Rahmenbedingungen stimmten: gutes Wettkampfwetter, gute Organisation und nette Atmosphäre. 

Erik Siepmann (U16) vom MTV Wittmund bewies wieder einmal seine außerordentlichen Sprinterqualitäten. Mit persönlicher Bestzeit über die 100 m in 11,51 sec. holte er sich die Vizemeisterschaft und bestätigte zugleich die Norm für die Deutschen Meisterschaften. Beim 300 m Sprint, den Siepmann zum ersten Mal auf einem Wettkampf lief, erreichte er mit 37,34 sec. ebenfalls die DM-Norm. Zugleich sicherte er sich hier den Landesmeistertitel! Kaum eine Stunde später startete Siepmann auch noch über die 80 m Hürden. Hier erlief er sich in 12,1 sec. noch die Bronzemedaille. Das Trainergespann Timo Siepmann und Gertrud Kollenbroich war daher auch sehr zufrieden mit ihrem Schützling.

Drei Starts drei Medaillen lautet die einfach und nüchterne Bilanz der Teilnahme von Heike Schwitters und Talea Pfluger (beide Fortuna Wirdum). Doch so positiv das Fazit damit ausfallen könnte, so war die Zufriedenheit doch bei beiden Athletinnen sehr unterschiedlich. Während Heike Schwitters sehr zufrieden auf ihre Leistung blickte, war Talea Pfluger (U16) doch enttäuscht von ihrem Abschneiden auch wenn sie eigentlich dazu keinen Grund hatte. Sie hatte sich in den letzten Wochen sehr intensiv vorbereitet und wollte nun endlich ihren ersten Titel gewinnen. Doch leider erwischte sie in der letzten Woche ein Infekt und ihr Start gerade über die sehr anspruchsvolle 3.000 Meter Strecke stand auf der Kippe. 

Am Ende siegte jedoch der Ehrgeiz und sie stellte sich ihrer Konkurrenz aus Niedersachsen und Bremen.  Wie erwartet setzten sich dann auch die Favoriten schnell vom Felde ab und entgegen ihrer üblichen Herangehensweise versuchte Talea taktisch zu laufen und mit gleichmäßigem Tempo an den Gegnerinnen dranzubleiben.   Doch 500 m vor dem Ende verließen sie die Kräfte und sie musste Fenna Schoon (SV Großefehn) und Elise Herke vom VSV Rössing davonziehen lassen. Der dritte Platz war am Ende gar kein Trost für die junge Wirdumerin, denn gerade die siegreiche Läuferin aus Rössing hatte sie vor einer Woche beim Mehrkampf noch deutlich deklassieren können. Fenna Schoon indes freute sich über ihren Silberrang.

Und auch nach ihrem zweiten Start über die 800 m war Pflüger erst einmal enttäuscht. Denn erneut reichte es „nur“ zum dritten Platz. Doch sie hatte gar keinen Grund unzufrieden zu sein. Denn mit 2:22,08 min erzielte sie eine neue deutliche Bestzeit und verbesserte damit auch ihren eigenen Vereinsrekord.  In diesem Rennen wollte sie unbedingt den Sieg. Von Beginn an setzte sie sich an die Spitze des Feldes und suchte ihr Heil in der Flucht nach vorne. Sie riskierte alles und hoffte das die Kräfte reichten, doch im Gegensatz zu ihr hatten die beiden stärksten Gegnerinnen aus Zeven und vom SV Neustadt Nord auf den kräfteraubenden 3000 m lauf am Vortag verzichtet. Und so kämpften die Beiden sich in der zweiten Runde wieder an die enteilte Wirdumerin heran und versuchten sie bei 700 m zu überholen. Doch Talea konterte und so liefen die drei nebeneinander auf die letzten 50 m zu. Doch am Ende reichten die Kräfte erneut nicht ganz. Nur eine Sekunde trennten die drei Läuferinnen am Ende. Doch das wirklich sehr gute Rennen und der spannende Verlauf konnte Talea genauso wenig trösten wie das Wissen, dass sie mit dieser Zeit im kommenden Jahr bereits die Norm für die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften in der nächsthöheren Altersklasse erfüllt hätte. Es wird sicherlich einige Tage dauern, bis die Enttäuschung über den knapp verpassten möglichen Titelgewinn der Freude über die gute Leistung gewichen ist. 

Das Thema Titeljagd ist für ihre Vereinskollegin Heike Schwitters (U20) schon lange kein Thema mehr, doch auch sie spürte vor dieser Meisterschaft eine gewisse Anspannung.  Der Saisoneinstieg war ordentlich aber die ganzen großen Weiten fehlten und im Vergleich mit der deutschen Konkurrenz fehlten doch noch einige Meter.  So war das große Ziel die 50 Metermarke zu übertreffen. Auch bei ihr waren die Trainingseindrücke sehr gut gewesen. Die Technik schien zu stimmen, über die Weite konnte man im Wirdumer Lager mangels Möglichkeiten nur spekulieren. Doch bereits beim Einwerfen hinterließ sie einen guten Eindruck und auch wenn der erste Versuch noch ins Netz ging, war nachdem zweiten Versuch ein zufriedenes Lächeln zu sehen. Unter dem Beifall des Publikums wurde der Versuch mit 51,30 m gemessen. Damit war nicht nur die Meisterschaft gesichert, sondern auch das Ziel der 50 m mehr als erfüllt.  Im dritten Wurf gelang ihr dann sogar noch eine Steigerung auf 51,45 m und auch wenn es bei dieser Bestweite blieb, konnte sie letztlich auf eine sehr gute Serie blicken in der auch der sechste Versuch mit 49,95 m nochmals nur knapp unter der 50 Metermarke blieb. „Ich habe sicherlich noch mehr drauf“ war dann ihr eigenes Fazit, denn am Ende war die technische Ausführung an diesem Tag noch lange nicht auf dem Niveau der letzten Trainingseinheiten.
 Melina Wilken (LG Uplengen) startete bei den U16 gleich dreimal: 80 m Hürden, 100 m und im Weitsprung. Über die 80m Hürden lief sie bereits im Vorlauf Bestzeit mit 13,16 sec und qualifizierte sich damit für den Endlauf. Im Endlauf lief sie dann noch einmal schneller. In 12,91 sec. überquerte sie als Siebte die Ziellinie. Es gewann Svea Funck in deutscher Jahresbestzeit von 11,41 sec. Sie hatte damit mehr als 1 Sekunde Vorsprung vor der Zweitplatzierten. Im Weitsprung legte Wilken mit 4 Sprüngen über 5 m eine tolle Serie hin. Im 2. Versuch sprang sie mit 5,16m eine neue Bestleistung und lag damit zwischenzeitlich sogar auf Platz 3. Letztendlich wurde es Platz 5, weitengleich mit der Viertplatzierten Henrike Westensorf vom VFL Löningen. Entscheidend war hier der drittbeste Sprung, da beide auch 5,11m als zweitbesten Sprung vorzuweisen hatten. Über die 100 m erreichte Wilken dann noch 13,22 sec, die jedoch leider nicht für den Endlauf reichten.   

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