Leichtathletik Region
Ostfriesland e.V.
Der Traum vom großen Wurf
Sven Bergmann hat den Traum vom großen Wurf
Ostfriesen-Zeitung - In der Saison 1996 ging in Ostfriesland ein neuer Leichtathletik-Stern auf. Der damals 13-Jährige Sven Bergmann pulverisierte in den Disziplinen Kugelstoßen, Diskuswurf und Speerwerfen sowie im Blockmehrkampf Rekorde am laufenden Band. Alleine 25 neue ostfriesische Bestleistungen stellte er damals auf. Viele sagten ihm bereits eine steile Leichtathletik-Karriere voraus. Doch auf den ganz großen Wurf hofft Bergmann noch heute.
„Richtig los ging es 1996“, erinnert sich Sven Bergmann. Wie viele Rekorde er bis heute aufgestellt hat, weiß er nicht. „Es waren viele, ich habe sie nicht gezählt.“
Aber an die Titelgewinne erinnert er sich noch genau: 19 Mal Niedersachsenmeister, in der Altersklasse M 14 Deutscher Meister im Blockmehrkampf Wurf. Danach spezialisierte er sich auf das Speerwerfen. „Drei Disziplinen : das geht auf Dauer nicht“, begründet Bergmann den Schritt. Als B-Jugendlicher wurde er dreimal Deutscher Meister.
Der weitere Weg von Sven Bergmann schien nach dem Sprung in die Spitze der deutschen Jugend vorprogrammiert. Er wechselte sogar für ein Jahr ins Sportinternat nach Hannover.
Doch dann kamen Verletzungen. Blessuren in Schulter und Ellenbogen sowie Bandscheibenvorfälle warfen ihn immer wieder zurück. „Es ist schon frustrierend, wenn du dich monatelang auf einen Saisonhöhepunkt vorbereitest und dann wegen einer Verletzung nicht starten kannst“, erzählt Bergmann.   

Trotz der Rückschläge hat er immer noch großen Spaß an seinem Sport. Erfolgreich ist er auch heute noch: In Niedersachsen gehört er zur Landesspitze. Jahrelang war er die Nummer eins, nur in dieser Saison musste er sich bei den Landesmeisterschaften mit Rang zwei zufrieden geben. „Stefan Steding aus Hannover ist nach einer wahren Leistungsexplosion besser als ich“, erkennt Bergmann neidlos an. Steding warf um die 80 Meter, Bergmanns Bestleistung liegt bei knapp über 70 Metern.
Die Erfolge des Konkurrenten wecken bei Bergmann den Ehrgeiz. „Dass ich als Jugendlicher in Deutschland Spitze war, lag sicher auch an körperlichen Vorteilen. Ich war schon früh sehr groß und kräftig. Das sollte realistisch eingeschätzt werden“, sagt Bergmann. Dennoch hofft er immer noch auf den ganz großen Wurf: „Irgendwann möchte ich wieder zu den besten deutschen Athleten gehören.“

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