Leichtathletik Region
Ostfriesland e.V.
Bestweiten für holtländer Hammerwerferinnen
wegweg -  Der Ausbeute der beiden Holtlander Hammerwerferinnen Andrea Bunjes und Christine Nannen bei ihrem Doppelstart in Wolfsburg und Halle war reichlich. Nie waren die beiden Ostfriesinnen so erfolgreich wie an diesem Wochenende. In Wolfsburg übertraf Andrea Bunjes in ihrem zweiten Versuch die EM-Norm von 65,00 m mit 65,79 m. Dies bedeutet gleichzeitig Niedersachsenrekord und Rang zwei in der aktuellen Deutschen Jahresbestenliste. Im vierten Versuch erzielte Bunjes 64,49 m, während die übrigen Versuche ungültig waren. Vereinskameradin Christine Nannen warf 55,08 m und wurde Vizemeisterin. Während der Doppelerfo lg erwartet worden ist, waren die Weiten eher Wunsch als Realität. Andrea Bunjes ist damit die zweite deutsche Hammerwerferin, die in diesem Jahr die geforderte EM-Norm übertroffen hat. Susanne Keil, ihre Trainingskameradin von Eintracht Frankfurt, führt nicht nur die Jahresbestenliste an, sondern hat die EM-Norm klar übertroffen. Mit Susanne Keil, Simone Mathes, Manuela Prieme und Andrea Bunjes bewerben sich vier Werferinnen neu um die drei EM-Plätze in München. „In Halle werfe ich Bestleistung“, verkündete Christine Nannen nach ihrem 55-m-Wurf in Wolfsburg. Danach sah es im Wettbewerb der B-Gruppe nicht aus. Während die Niederländerin Debby van der Schilt, die schon mehrfach in Hesel geworfen hat, und die Britin Derham Weiten über 58 m erzielten, ließ Nannen nach einem ungültigen Versuch 53,10 m und 55,63 m folgen. Unzufrieden mit dem Eingang drehte sie nicht weiter und haderte mit den Ergebnissen. Den Trainerrat, „nicht an den Eingang zu denken, sondern weiterdrehen“, beherzigte die Ostfriesin dann im vierten Versuch. Da gelang Nannen der bisher technisch und dynamisch beste Versuch und die Freude war groß, als der Hammereinschlag mit 58,92 m vermessen wurde. Damit verbesserte Nannen ihre Bestleistung um mehr als zwei Meter und belegte im Wettbewerb der B-Gruppe Rang zwei. In der DLV-Bestenliste kletterte Nannen vom zehnten Platz auf Rang sechs. Die aufsteigende Formkurve deutete sich schon in Wolfsburg an und fand in Halle vorerst ihren Höhepunkt. Lohn dieser Weite - so Bundestrainer Michael Deyhle - ist der Verbleib im B-Kader des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Nannen und ihr Trainer mussen neue Ziele für die Wettkampf-Saison 2002 setzen, denn mit einer solchen Weite haben beide zu diesem Zeitpunkt (noch) nicht gerechnet. Der Hammerwurf-Wettkampf der A-Gruppe plätscherte bis zum vierten Durchgang dahin. Lediglich die Frankfurterin Susi Keil setzte sich mit 67,21 m deutlich ab. Auf Rang zwei die Polin Pogrowszeska, die 64,27 m warf. Die drei weiteren deutschen Teilnehmerinnen Simone Mathes von Bayer Leverkusen lag mit 61,46 m vier Zentimeter unter Bunjes, die wiederum 1! Zentimeter hinter Manuela Prieme folgte. Zu diesem Trio gesellte sich noch die Schwedin Nilsson mit 61,81 m. Im vierten Durchgang warf Priemer 63,22 m und erst im vorletzten Versuch verbesserten sich Mathes auf 62,94 m und Bunjes auf 61,64 m. Damit rutschte die Ostfriesin auf Rang sechs des Wettbewerbes. Im Final-Durchgang verbesserte sich die Polin auf 65,44 m und Bunjes erzielte mit 63,22 m dieselbe Weite wie Priemer. Der bessere zweite Versuch gab den Ausschlag für den dritten Platz, den die Holtlanderin belegte. „Zufrieden mit Platz drei, aber nicht mit der Weite“, war der Kommentar von Bunjes nach dem Wettbewerb. Irgendwie fehlte bei ihr die Spannung, um das angestrebte Ziel, die Norm von 65 m ein zweites Mal zu übertreffen. Zufrieden deshalb, weil sich die Ostfriesin gegen die anderen deutschen Werferinnen - mit Ausnahme von Keil - durchsetzen konnte. Alles in allem war es ein sehr erfolgreiches Wochenende für die Hammerwerferinnen des SV Holtland.

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