Hammerwurffinale mit Andrea Bunjes
Steht heute im olympischen Finale: Andrea Bunjes |
Dabei hat sie die doch gerade erst erbracht. Mit 70,73 Metern war Bunjes am Montag ins Finale der besten Zwölf eingezogen. So weit hatte die Neuburgerin den Hammer noch nie geschleudert. Und bei der Qualifikation gelang ihr das sogar im ersten Versuch. Als sechstbeste Werferin des Wettkampfes tritt sie nun in der Endrunde an. Keine schlechte Ausgangsposition, wie Bunjes´ Heimtrainer Klaus Beyer vom SV Holtland meint.
Der hatte die Qualifikation im Fernsehen verfolgt und war gestern Hals über Kopf nach Athen gereist (die OZ berichtete). „Es ist gut, dass Andrea nicht noch weiter vorne gelandet ist“, sagt er. „Denn dann hätte man sie in die Rolle einer Favoritin gedrängt.“ Unnötiger Druck, wie Beyer meint. „Andrea kann locker antreten, weil sie niemandem etwas beweisen muss.“
Das meint die Athletin selber auch. „Mich hatte niemand auf der Rechnung : jetzt stehe ich im Finale“, sagt sie. Ob es heute für eine Medaille reichen könnte, will sie nicht beurteilen. „Eigentlich ist alles möglich“, sagt sie. „Klare Favoriten gibt es in meinen Augen nicht.“ Doch für eine Medaille müssen mindestens 72 Meter her, schätzt Bunjes. „Um unter die besten Acht zu kommen, sollte ein Wurf um die 70 Meter reichen“, sagt sie : und klingt dabei vollkommen unbeschwert.
Bundestrainer Michael Deyhle traut Bunjes und ihrer Mannschaftskollegin Betty Heidler, die ebenfalls im Finale steht, einiges zu: „Die sind super in Form.“ Auch wenn Bunjes sich nicht sicher ist, ob sie nach 22 Uhr Ortszeit noch ihre volle Leistung abrufen kann. „Eigentlich kommt mir der späte Start entgegen“, sagt sie. „Schließlich bin ich Langschläferin.“ Die Atmosphäre im Stadion wird das Übrige tun: Für Adrenalin ist gesorgt : und für eine Gänsehaut.
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